Liebe MitstreiterInnen,

seit heute liegen uns die Baggermengen aus 2022 vor, danke dafür an Axel Godenrath und Klaus Schroh. Das Ergebnis sprengt den Rahmen unserer Erwartungen und unserer Vorstellungskraft, s. Anh. Seit der Vertiefung von 1999 ist die unvorstellbare Menge von 505 Mio. m³ für die Unterhaltung gebaggert worden!

Ebenfalls überrascht der Containerumschlag in Hamburg. Hatte der Umschlag 2022 noch 1/3 der Prognose betragen, öffnet sich die Schere 2023 vermutlich auf 1/4, wenn sich der Trend der ersten vier Monate fortsetzt - ein Debakel! Dabei ist die Umstrukturierung der Warenverkehre mit fast 20 neuen Tiefwasserhäfen in Europa sowie 3 Hubs im Mittelmeer noch gar nicht abgeschlossen.

Die geplante Sohltiefe ist bekanntlich nie vollständig erreicht worden. Die zusätzlich möglichen Tiefgänge werden kaum genutzt. Nennenswerte wirtschaftliche Vorteile sind daher nicht eingetreten. Die Zahlen der Nutzen-Kosten-Untersuchung für das Planfeststellungsverfahren haben sich als realitätsferne Mondzahlen erwiesen, die ergebnisorientiert gefälscht waren.

Die Tiefgänge sind einlaufend von 2022 auf '23 von 12,45 auf 11,90 m zurück gegangen, also um 55 cm, und auslaufend von 12,20 auf 11,66 m, also 54 cm, danke für die Erfassung des Schiffsverkehrs an Dirk Weber. Diese Zahlen täuschen aber sogar noch, weil der Tiefgang bei zu geringer Ladung mit Ballastwasser erhöht wird, um die Steuerungsfähigkeit zu verbessern.

Das Einzige, was sich im Zusammenhang mit der sterbenden Elbe, den gigantischen Schäden an so ziemlich allem von der Ökologie bis zur Verschlickung der Nebenflüsse und Sportboothäfen sowie Beeinträchtigung des Fährbetriebs Wischhafen-Glückstadt etc. positiv entwickelt, sind die Profite der Baggerwirtschaft, insbesondere der Firma van Oordt, die hier fast alle Aufträge erhält. 

All diesen desaströsen Ergebnissen und Entwicklungen in der Elbe und der toten Ems zum Trotz sollen nun auch die noch intakten Elemente der Unterweser durch deren Vertiefung zerstört werden. Doch auch dort formiert sich Widerstand, den wir durch unsere Erkenntnisse und Erfahrungen nach Kräften unterstützen wollen.

 

mit freundlichen Grüßen

 

Walter Rademacher

 

Quelle Grafiken: W. Rademacher, A. Godenrath, K. Schroh. Grafiken anklicken zum Vergrößern

 

Und hier der Link zu weiteren Vorträgen der Elbanhörung auf der Website der Cuxhavener Grünen, deren Bundestagsabgeordneter, Stefan Wenzel, gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten der SPD, Daniel Schneider, sich als Schirmherren der Veranstaltung präsentierten:

 

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